Zoll: EU-Verbot von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS)
Am 20. September 2024 wurde eine neue EU-Verordnung erlassen, die die Verwendung bestimmter per- und polyfluorierter Alkylsubstanzen (PFAS) nach unterschiedlichen Übergangsfristen verbietet. PFAS werden in einer Vielzahl von Produkten verwendet, darunter Antihaftbeschichtungen (z.B. Teflon), wasser- und schmutzabweisende Textilien und Feuerlöschschäume.
PFAS: Langlebig und gefährlich
PFAS sind gefährlich, weil sie extrem langlebig sind und in der Umwelt kaum abgebaut werden. Diese Chemikalien reichern sich im Körper von Tieren und Menschen an, was bedeutet, dass sie sich mit der Zeit zu höheren Konzentrationen potenzieren können. PFAS stehen im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Sie können das Immunsystem schwächen, den Cholesterinspiegel erhöhen, die Leber schädigen und das Risiko für bestimmte Krebsarten verstärken.
Außerdem verschmutzen PFAS Wasser, Boden und Luft. Sie sind weltweit in Böden, Gewässern und der Luft nachweisbar und können über die Nahrungskette in den menschlichen Körper gelangen. Diese Eigenschaften machen PFAS zu einer bedeutenden Bedrohung für die Umwelt und die menschliche Gesundheit.
PFAS: Der Zeitplan
Ab dem 10. April 2026 ist die Verwendung von PFAS in Feuerlöschschäumen und -konzentraten für Ausbildungs- und Prüfzwecke sowie für öffentliche Feuerwehren (mit Ausnahmen) verboten. Ab dem 10. Oktober 2026 tritt ein Verbot der Verwendung von PFAS in Textilien, Leder, Pelzen und Häuten in Bekleidung und damit zusammenhängendem Zubehör für die breite Öffentlichkeit in Kraft. Außerdem wird die Verwendung in Schuhen, Papier und Karton, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, sowie in kosmetischen Mitteln und Gemischen, die für die breite Öffentlichkeit bestimmt sind, verboten. Ab dem 10. Oktober 2027 wird die Verwendung von PFAS in anderen Textilien, Leder, Pelzen und Häuten, die nicht für Bekleidung und Bekleidungszubehör bestimmt sind, für die breite Öffentlichkeit verboten. Schließlich tritt ab dem 10. Oktober 2029 ein Verbot der Verwendung von PFAS in Feuerlöschschäumen und -konzentraten für die Zivilluftfahrt, einschließlich ziviler Flughäfen, in Kraft.
sd
Unsere Empfehlungen:
Das geplante Verbot von PFAS in der EU wird voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf den Außenhandel haben. PFAS sind in vielen Industriezweigen weit verbreitet, unter anderem in der Elektronik-, Automobil-, Textil- und Chemieindustrie. Viele Unternehmen werden auf alternative Materialien umsteigen müssen, die möglicherweise teurer oder weniger wirksam sind. Dies könnte die Produktionskosten erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit der betroffenen Industriezweige beeinträchtigen. Die Umstellung auf Ersatzstoffe könnte die Lieferketten stören, da neue Materialien beschafft und getestet werden müssen. Dies könnte zu Verzögerungen und höheren Kosten führen. Das Verbot könnte aber auch als Innovationsanreiz wirken, da die Unternehmen gezwungen wären, umweltfreundlichere Alternativen zu entwickeln. Langfristig könnte dies zu nachhaltigeren Produktionsmethoden und Produkten führen.
Insgesamt wird das Verbot von PFAS sowohl Herausforderungen als auch Chancen für den Außenhandel mit sich bringen. Unternehmen werden sich anpassen und möglicherweise erhebliche Investitionen tätigen müssen, um konform und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Experten der Hamburger Zollakademie unterstützen Sie mit ihrem Wissen in Schulungsangeboten generell zu vielen Themen! Wir beobachten für Sie auch die Entwicklungen rund um PFAS.