19.07.2023

Zoll: EU & Neuseeland unterzeichnen das erste grüne Handelsabkommen

Zoll: EU & Neuseeland unterzeichnen das erste grüne Handelsabkommen

Die Präsidentin der Europäischen Union hat am 9. Juli 2023 die Unterzeichnung die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens mit Neuseeland verkündet. Es ist das erste grüne Handelsabkommen, da in ihm Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aufgenommen worden sind. Gleichzeitig wurden von beiden Parteien zwei weitere Abkommen unterzeichnet: das erste Assoziierungsabkommen – „Horizont Europa“ – mit Neuseeland, obwohl es geografisch weit von Europa entfernt liegt – sowie ein Abkommen zwischen der EU und Europol. Diese drei Abkommen werden die EU und Neuseeland einander noch stärker annähern und gemeinsame Interessen vertiefen.

Das erste grüne Freihandelsabkommen überhaupt startet 2024!

Das erste Abkommen der drei zwischen EU und Neuseeland geschlossenen Abkommen, welches nach der Unterzeichnung durch Vertreter beider Vertragsparteien bereits im kommenden Jahr starten wird, hat Verpflichtungen des Pariser Klimaschutzübereinkommens aufgenommen. Das ambitionierte Abkommen soll den Handel miteinander, laut Unionspräsidentin von der Leyen, um 30 % und die EU-Investitionen in Neuseeland sogar um 80 % steigern und zudem den Datenfluss zwischen den Vertragspartnern untereinander erleichtern.

Es werden beispielsweise alle Zölle auf EU-Ausfuhren nach Neuseeland abgeschafft und der neuseeländische Dienstleistungsmarkt geöffnet. Zudem soll die Teilnahme von EU-Unternehmen an öffentlichen Ausschreibungen in Neuseeland erleichtert werden.

Das neuartige Abkommen widmet sich den Themen nachhaltiger Lebensmittelsysteme, „Handel und Gleichstellung der Geschlechter“ sowie „Handel und die Reform der Subventionierung fossiler Brennstoffe“. Dieses ambitionierte Freihandelsabkommen spiegele die immer engeren Beziehungen wider zwischen der EU und Neuseeland.

Freihandelsabkommen können Unternehmen zahlreiche Vorteile bringen. Schon im ersten Jahr nach Inkrafttreten dieses grünen Abkommens zwischen der EU und dem geografisch weit entfernten Neuseeland könnten Unternehmen Zölle in Höhe von rund 140 Millionen Euro einsparen. Kann auch Ihr Unternehmen vom Freihandelsabkommen profitieren?

Vorteile für die Agrar- und Ernährungswirtschaft der EU

Das grüne Freihandelsabkommen soll unter anderem EU-Landwirte direkt unterstützen (HZA berichtete), indem es deutlich verbesserte Möglichkeiten bietet, Erzeugnisse in Neuseeland zu verkaufen. Neben den Zollsenkungen werden zusätzlich vollständige Listen und bestimmte Güter stärker geschützt.

Assoziierungsabkommen – „Horizont Europa“

Neuseeland hat zum selben Zeitpunkt auch das Abkommen für die Teilnahme am Vorzeigeprogramm „Horizont Europa“ unterzeichnet. Das zwar von der EU geografisch weit entfernte, aber sonst in vielen Punkten nahestehende Land kann damit Teil des besonderen Forschungsprogramms werden. Es investiert seit über sieben Jahren 100 Mrd. EUR in die Spitzenforschung. Ursula von der Leyen betonte bei ihrer Pressemitteilung, dass die „besten Köpfe und Talente bei der Erforschung der nächsten Generation von sauberen Technologien, Biotechnologien, digitalen Projekten und in der Gesundheitsforschung zusammenarbeiten können.“

Abkommen zwischen Neuseeland und Europol

Ursula von der Leyen hat ebenso das Inkrafttreten des Abkommens zwischen Neuseeland und Europol angekündigt. Europol oder „Europäisches Polizeiamt“ ist eine Polizeibehörde der Europäischen Union mit Sitz im niederländischen Den Haag. Die Präsidentin der Europäischen Union hat darauf hingewiesen, dass Neuseeland und die EU zwei stabile Demokratien mit der gleichen Sicht der Welt und dem gleichen Blick auf unser aller Verantwortung seien. Sie dankte Neuseeland für die unerschütterliche Kooperation bei der Unterstützung der Ukraine.

Psb/cb

Unsere Empfehlungen:

Bereits heute ist die EU der drittgrößte Handelspartner Neuseelands, das vor allem Wein, Obst und Fleisch nach Europa exportiert. Deutschland, als wichtigster Handelspartner innerhalb der EU, exportiert vor allem Fahrzeuge, Maschinen und pharmazeutische Produkte. Im Jahre 2022 summierte sich der bilaterale Handel zwischen den Vertragspartnern bereits auf etwas mehr als neun Milliarden Euro. Die Experten der Hamburger Zollakademie machen Sie und Ihr Unternehmen auf praxisnahe Weise zollfit, so dass Sie das erworbene Wissen gut und sicher in Ihren Zollalltag umsetzen können:

Warenursprung und Präferenzen Seminare

Webinare & Livestreams

Seminarübersicht 2023 - PDF

© 2024 HZA Hamburger Zollakademie