15.07.2025

Exportkontrolle: 30-Prozent-Zölle ab 1. August angekündigt

Exportkontrolle: 30-Prozent-Zölle ab 1. August angekündigt

US-Präsident Donald Trump plant ab dem 1. August 2025 Zölle in Höhe von 30 Prozent auf Waren aus der Europäischen Union und Mexiko zu erheben. Auch gegenüber anderen Ländern wurden seitens der USA weitere Zollerhöhungen angekündigt. Dies geht aus zwei Schreiben hervor, die Trump auf seiner Social-Media-Plattform veröffentlichte. Im Falle von Gegenmaßnahmen drohte er mit weiteren Zollerhöhungen.

Eine konkrete Zollübersicht nach Warengruppen liegt derzeit nicht vor. Es ist möglich, dass die Ankündigung als Verhandlungstaktik dient, um bis zum 1. August noch Zugeständnisse zu erreichen.

Trump begründet die neuen Zölle damit, dass er das US-Handelsdefizit reduzieren und einen „vollen, offenen Marktzugang“ für amerikanische Produkte erzwingen will. Er fordert von der EU die vollständige Abschaffung ihrer eigenen Zölle als Voraussetzung für eine Einigung.

Ausnahmen für Autoteile, Stahl und Aluminium

Für Stahl- und Aluminiumprodukte bleibt es ebenfalls bei den bestehenden Zöllen von 50 %, da diese bereits zuvor als besonders schutzbedürftig eingestuft wurden. Diese speziellen Zölle für bestimmte Branchen gelten unabhängig von der neuen allgemeinen Regelung und werden nicht zusätzlich zu den 30 % erhoben. Somit ergibt sich ein differenziertes Zollbild: Die meisten EU-Waren werden ab August mit 30 % belegt, während bestimmte Industriegüter weiterhin spezifischen, höheren oder niedrigeren Sätzen unterliegen.

Zusatzzölle bisher nicht rechtsverbindlich

Wichtig: Die angekündigten Zusatzzölle in Höhe von 30 % wurden bisher lediglich in einem Brief von Präsident Trump an die EU angekündigt bzw. über seine Social-Media-Plattform veröffentlicht. Somit sind die Zusatzzölle nicht rechtsverbindlich. Dies geschieht erst mit der Veröffentlichung im US-Federal Register. Dies ist bisher nicht geschehen. Eine Veröffentlichung könnte jedoch sehr kurzfristig erfolgen, beispielsweise erst am 31. Juli oder am 1. August 2025.

Reaktion der EU

Die EU verschiebt ihre angekündigten Zollgegenmaßnahmen im Handelsstreit mit den USA bis zum 6. August 2025. Ursprünglich sollten die Gegenzölle bereits am Montag nach dem 14. Juli 2025 in Kraft treten, als Reaktion auf die von Trump angekündigte Erhöhung der US-Zölle ab dem 1. August. Inzwischen bereitet die EU eine neue Liste mit Gegenzöllen vor.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warnte, dass ein Zoll von 30 % die transatlantischen Lieferketten stören könnte. Die EU sei jedoch weiterhin zu Verhandlungen bereit.

sd

Unsere Empfehlungen:

Ein Inkrafttreten der 30-Prozent-Zölle ab dem 1. August 2025 dürfte die EU-Exporte in die USA erheblich belasten und könnte Milliardenverluste insbesondere im Maschinenbau, der Chemie und bei Konsumgütern nach sich ziehen. Zugleich würden sich viele europäische Produkte für US-Verbraucher verteuern, was die Inflation in den USA leicht ansteigen lassen könnte. Die EU beabsichtigt daraufhin – aktuell Stand jetzt zum 6. August 2025  – Gegenzölle zu erheben, wodurch ein Handelskonflikt entstehen und globale Lieferketten beeinträchtigt werden würden.Gerade jetzt, da die USA unter Trump neue Zölle in Höhe von 30 % auf EU-Waren angekündigt haben und ein Handelskonflikt droht, ist es wichtiger denn je, sich auf dem Laufenden zu halten und gezielt weiterzubilden.

In einem gemeinsamen Webinar der Hamburger Zollakademie mit der AWA AUSSENWIRTSCHAFTS-AKADEMIE zeigt Ihnen unsere Expertin, worauf Sie bei den US-Zusatzzöllen besonders achten müssen und welche typischen Fehler es zu vermeiden gilt. Außerdem stellt sie Ihnen praktische Strategien vor, mit denen Sie Risiken gezielt reduzieren können.

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