Die Europäische Kommission hat dem Rat der EU die Handelsabkommen mit den Mercosur-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) sowie mit Mexiko zur Ratifizierung vorgelegt. Das Ziel besteht darin, den Handel zu erleichtern, Wachstum zu fördern und Arbeitsplätze in Europa zu sichern.
Mercosur: Zölle sinken, Exporte steigen
Laut EU-Berechnungen könnten die jährlichen Ausfuhren der EU in die Mercosur-Staaten um bis zu 39 Prozent steigen. Dies entspräche einem Volumen von 49 Milliarden Euro. Gleichzeitig schätzt die Kommission, dass mehr als 440.000 neue Arbeitsplätze in ganz Europa geschaffen werden könnten. Ein wesentlicher Bestandteil des Abkommens ist die Senkung der bislang hohen Zölle, etwa für Autos (derzeit 35 Prozent), Maschinen (14–20 Prozent) und Arzneimittel (bis zu 14 Prozent).
Mexiko: Ausbau bestehender Partnerschaften
Auch das Abkommen mit Mexiko eröffnet neue Chancen. Es baut auf dem seit dem Jahr 2000 bestehenden Handelsvertrag auf und erweitert den Marktzugang deutlich, insbesondere für den Agrarhandel und den Dienstleistungssektor. Zusätzlich wird der Schutz traditioneller europäischer Lebensmittel- und Getränkeprodukte erweitert, sodass künftig 568 Spezialitäten vor Nachahmung gesichert sind.
Ratifizierung in zwei Stufen
Beide Abkommen bestehen jeweils aus zwei Teilen. Die umfassenden Abkommen – das Partnerschaftsabkommen mit den Mercosur-Staaten und das Globalabkommen mit Mexiko – müssen nicht nur von Rat und Europaparlament, sondern auch von den nationalen Parlamenten der Mitgliedstaaten ratifiziert werden. Daneben gibt es Interims-Handelsabkommen, die ausschließlich die handelspolitischen Teile umfassen. Diese treten bereits nach der Ratifizierung auf EU-Ebene in Kraft und gelten bis zur vollständigen Annahme der Gesamtpakete. Dadurch können europäische Unternehmen schon frühzeitig von den neuen Handelsvorteilen profitieren.
sd
Unsere Empfehlungen:
Neue Handelsabkommen erleichtern EU-Unternehmen den Zugang zu wichtigen Märkten. Zölle sinken, Exporte steigen und europäische Produkte sind besser geschützt. Bereits vor der vollständigen Ratifizierung können Unternehmen erste Vorteile durch Interimsabkommen nutzen.
Durch die Diversifizierung ihrer Handelspartner verringert die EU ihre Abhängigkeit von einzelnen Märkten und wird weniger anfällig für geopolitische Spannungen, Handelskonflikte oder Wirtschaftskrisen in bestimmten Regionen. In den Schulungen der Hamburger Zollakademie informieren unsere Experten Sie stets aktuell über die Vorteile, die sich aus dem Status quo der EU-Freihandelsabkommen für Sie und Ihre Außenhandelsgeschäfte ergeben.
