Exportkontrolle: China verschärft Exportregeln für seltene Erden
China hat seine Exportkontrollen für seltene Erden verschärft. In einer Mitteilung des chinesischen Handelsministeriums heißt es, dass der Export von Rohstoffen und Verarbeitungstechnologien strenger reguliert wird und nicht genehmigte Kooperationen mit dem Ausland untersagt sind.
Im Oktober 2025 hat China seine Exportkontrollen für Seltene Erden erweitert und fünf weitere Elemente – Holmium, Erbium, Thulium, Europium und Ytterbium – der Genehmigungspflicht unterstellt. Diese gehören oft zur mittleren bis schweren Seltenerdgruppe und werden beispielsweise in Glasfaserlasern, Leuchtstoffen, Spezialmagneten und anderen Hochtechnologieanwendungen verwendet.
Bereits im April 2025 hatte China Exportkontrollen für sieben weitere Seltenerdmetalle (Samarium, Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Lutetium, Scandium und Yttrium) eingeführt. Dies umfasst ebenfalls Oxide, Legierungen, Zwischenprodukte und technologiebezogene Verarbeitungsschritte.
Damit gelten nun insgesamt zwölf der siebzehn Seltenerdmetalle in China als kontrollpflichtig.
Genehmigungspflicht auch bei geringen Mengen
Die neuen Regelungen betreffen nicht nur den direkten Export aus China. Auch Produkte, die außerhalb Chinas hergestellt wurden, aber chinesische seltene Erden enthalten oder mit chinesischen Verfahren produziert wurden, unterliegen künftig einer Genehmigungspflicht. Dies betrifft insbesondere Unternehmen in Hochtechnologiebranchen wie Elektronik, Automobilbau und Energietechnik.
USA reagieren mit Strafzöllen
Als Reaktion auf Chinas Maßnahmen haben die USA angekündigt, strategisch relevante Importe aus China künftig mit einem Zollsatz von bis zu 100 Prozent zu belegen. Die neuen Zölle sollen ab dem 1. November oder früher in Kraft treten, sollte China seine Exportpolitik weiter verschärfen.
sd
Unsere Empfehlungen:
Die von China verschärften Exportkontrollen für seltene Erden gefährden auch die EU-Industrie, die stark von chinesischen Lieferungen abhängig ist. Engpässe und Preissteigerungen könnten Schlüsselbranchen wie den Automobilbau, die Elektronikindustrie und die Energietechnik treffen. Zugleich erhöht China damit seinen geopolitischen Einfluss, da seltene Erden für strategische Technologien unverzichtbar sind.
Mit dem „Critical Raw Materials Act“ reagiert die EU, um Abhängigkeiten zu verringern und eigene Förder- und Recyclingkapazitäten auszubauen. Kurzfristig bleibt Europa jedoch verwundbar. Unternehmen sollten daher ihre Lieferketten überprüfen, strategische Vorräte aufbauen und Partnerschaften außerhalb Chinas stärken. Die Experten der Hamburger Zollakademie unterstützen Sie im Rahmen unserer Schulungen mit aktuellem Wissen rund um das Thema Exportkontrolle.
Exportkontrolle Academia – Fokus chinesisches Recht
