03.07.2025

Zoll: Handelsabkommen zwischen EU und Ukraine

Zoll: Handelsabkommen zwischen EU und Ukraine

Die EU und die Ukraine haben sich auf ein neues Handelsabkommen geeinigt. Dieses sieht die schrittweise Integration der Ukraine in den EU-Binnenmarkt vor. Im Fokus stehen dabei vor allem landwirtschaftliche Produkte wie Weizen, Mais, Zucker, Honig, Geflügelfleisch und Eier.

Der Weg bis zum Abkommen

Nach Beginn des russischen Angriffskriegs hatte die EU der Ukraine befristete Zollvorteile gewährt, um das Land wirtschaftlich zu unterstützen. Diese Maßnahmen liefen zuletzt aus, nachdem es zu wachsender Kritik und Protesten europäischer Landwirte gekommen war. Das neue Abkommen ersetzt nun die bisherigen Übergangsregelungen und berücksichtigt die Interessen beider Seiten: wirtschaftliche Solidarität mit der Ukraine und Schutz der europäischen Landwirtschaft.

Was wurde vereinbart?

Im Fokus stehen dabei vor allem landwirtschaftliche Produkte. Für diese Produkte wurden neue Obergrenzen für die zollfreie Einfuhr festgelegt. Diese liegen zwar über den aktuellen Übergangsregelungen, jedoch unter den Einfuhrmengen der vergangenen Jahre. Für andere Waren, darunter Milchpulver, Pilze und Traubensaft, entfallen die Zölle hingegen vollständig.

Die Ukraine verpflichtet sich zudem, EU-Standards beim Tierschutz und beim Einsatz von Pestiziden schrittweise zu übernehmen. Für besonders sensible Produkte gelten künftig strengere Exportvorschriften.

Das Abkommen soll einen stabilen und verlässlichen Rahmen für langfristige Handelsbeziehungen schaffen. Zudem stellt es einen wichtigen Schritt im EU-Beitrittsprozess der Ukraine dar.

Übergangsregelungen

Nun müssen beide Seiten das Abkommen noch absegnen. In Brüssel werden die EU-Staaten und das Europaparlament nun über die Einzelheiten des Abkommens informiert. Anschließend wird die Kommission den EU-Ländern einen formellen Beschluss vorlegen, den diese annehmen müssen.

sd

Unsere Empfehlungen:

Das Abkommen zeigt, wie Handelsverträge zur schrittweisen Annäherung eines Drittstaats an einen Binnenmarkt, wie den der EU, beitragen können. Es ist Teil eines größeren geopolitischen und wirtschaftlichen Projekts, nämlich der Integration der Ukraine in europäische Strukturen ohne direkte EU-Mitgliedschaft.

Das Handelsabkommen zwischen der EU und der Ukraine soll zentrale Ziele der EU-Handelspolitik unterstützen. Es soll Stabilität und Partnerschaft stärken, Wachstum und Beschäftigung fördern und der Ukraine den schrittweisen Zugang zum EU-Binnenmarkt ermöglichen. Ziel der EU ist es außerdem, durch die Übernahme von EU-Standards einen regelbasierten Handel zu fördern.

In unseren Schulungen informieren die Experten der Hamburger Zollakademie Sie stets aktuell über die Vorteile, die sich aus dem Status quo der EU-Handelsabkommen für Ihre Außenhandelsgeschäfte ergeben.

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